Handwerk will mitreden

Mitglieder der Kreishandwerkerschaft am Fliegerhorst interessiert

Auch das Handwerk braucht Gewerbeflächen. Deshalb meldet sich jetzt die Kreishandwerkerschaft Landsberg zu Wort: Man wolle bitte bei den Gesprächen zur Weiternutzung des Fliegerhorstes bei Penzing mit einbezogen werden.

Die Kreishandwerkerschaft als Interessenvertretung der regionalen Handwerksbetriebe begrüße die gewerbliche Nutzung der Fliegerhorst-Fläche. Die Entwicklung der Flächen müsse aber „ausgewogen und mit Augenmaß erfolgen“, um nachhaltig für die Region zu wirken. Dass das Gelände als möglicher Standort des Halbleiterproduzenten Intel infrage komme,“freut uns und unterstreicht die Attraktivität der vorhandenen Flächen“. Dennoch hätten viele Mitglieder der Kreishandwerkerschaft ebenfalls Probleme, geeignete Gewerbeflächen zu finden. Ein innovativer Ausbau der Betriebe sei schwierig. Das ergebe Nachteile für den Mittelstand. Der Fliegerhorst biete deshalb eine „willkommene Entwicklungsmöglichkeit“. Die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes unter Beteiligung der ansässigen Firmen mit den jewei- ligen Expertisen sehe man als sinnvoll.
Eine „überdimensionierte Nutzung“ oder auch die aus- schließliche Ansiedlung großer Firmen, die bisher in der Region noch nicht vertreten seien, sei jedoch kritisch, Dadurch würden die sowieso schon hohen Prei- se des Wohnungsmarktes wei- ter befeuert, Und „das hat zur Folge, dass der Druck auf das Lohngefüge in den Unternehmen zunimmt“ – bei paralleler Schwächung der Betriebe wegen fehlenden Flächen.
Auch dringend benötigte zukunftsinvestitionen, beispielsweise für den Ausbau der Digitalisierung der Betriebe, würden so verschleppt, was die Wettbewerbsfähigkeit des regionalen Handwerks mindere. Eine gewerbliche Nutzung des Fliegerhorst-Geländes und dessen Sanierung mit Steuergeldern“ könnten dem Raum Landsberg Vorteile bringen.
Man unterstütze ausdrücklich „umfassende Zukunftsprojekte, wenn die dadurch angestoßene Entwicklung einen nachhaltigen Mehrwert für die Region erzeugt und nicht auf rein kurzfristige ökonomische Erwägungen ausgerichtet ist“, Und grade für diesen „vielschichtigen Mehrwert“ stehe laut Kreishandwerksmeister Markus Wasserle und sein Stellvertreter Wolfgang Zeit das regionale Handwerk. Es verkörpere Kultur und Tradition und verbinde Wirtschaftlichkeit mit „gesunder Entwicklung“. Die Kreishandwerkerscahft fordere deshalb die bayerische Staatsregierung auf, Subventionen für mögliche Fremdansiedlungen großer Konzerne lieber den ortsansässigen Betrieben zukommen zu lassen.
Die Mitglieder der Kreishandwerkerschaft stünden für Gespräche zur Verfügung: Man hoffe, möglichst zeitnah in die weiteren Prozesse zur Entwicklung des Geländes Fliegerhorst eingebunden zu werden, winsbesondere auch, wenn es um die Zwischennutzung der Gebäude geht“, sagen Wasserle und Zeit.
Der Staatssekretär des Wirtschaftsministerium Roland Weigert habe sich bereits für den Handwerkerempfang im Mai angekündigt. Vor dem Empfangs wolle man Betriebe, die expandieren wollten besuchen. Zudem könne man auch einen Besuch des Fliegerhorsts andenken, „um uns einen Eindruck von der Lage vor Ort machen zu können“. Dieser Termin sei sicher eine gute Gelegenheit, um bezüglich der zukünftigen Nutzung des Fliegerhorst-Geländes miteinander ins Gespräch zu kommen.

Quelle: Presseartikel Kreisbote