Einen gescheiten Weg eingeschlagen
Kreishandwerkerschaft Landsberg sprach 56 Gesellinnen und Gesellen frei.
Der Landsberger Kreishandwerksmeister Markus Wasserle konnte in diesem Sommer 56 Frauen und Männer freisprechen. Fast bis auf den letzten Platz war die Aula der Mittelschule am Lech zu der großen Feier gefüllt. Denn zu dieser wichtigen Auszeichnung kommen traditionell Familienangehörige und enge Freunde. Nach Jahren des Lernens und dem Stress der Prüfungen war es für die jungen Handwerker ein Tag der großen Erleichterung, der Freude. Markus Wasserle indes freute sich über diesen starken Nachwuchs, sagte es auf gut bayerisch. „Auf jeden Fall habt ihr einen gscheiten Weg eingeschlagen und seid ihn konsequent, also gscheit, gegangen. Vielleicht habt ihr euch auch mal regelrecht durchgebissen, wenn es gscheit anstrengend war.“
Marion Rüller, Leiterin der Beruflichen Schulen Landsberg, verwies auf die nötige Fachtheorie und allgemeinbildende Fächer, die den Azubis in der Berufsschule gelehrt wurden. Dass die Gesellprüfung nur ein Schritt auf dem langen Karriereweg ist, rief der Kreishandwerksmeister in Erinnerung: „Ihr seid heute an dem Punkt in eurem Leben angekommen, an dem ihr entscheiden müsst, wie es nach eurer gscheiten Ausbildung jetzt genauso gscheit weitergeht.“
Die Frage sei jetzt, ob man als Geselle weiterarbeite oder direkt auf die Meisterschule gehe. Manch einer plane vielleicht auch, mit „Work & Travel“ um die Welt zu reisen oder klassisch auf die Walz zu gehen. Den jungen Gesellen steht die Welt offen. Aber vor allem in ihrer Heimat werden sie gebraucht. Dietmar Eisenschmid, Geschäftsführer der Handwerkskammer, betonte: „Sie sind gefragt wie nie.“ Er verwies darauf, dass jährlich in Deutschland 1,5 Millionen Menschen in Rente gehen, aber nur 800.000 Beschäftigte neu starten. „Das bedeutet viel Arbeit, aber vor allem hervorragende Karrierechancen im Handwerk.“ Gerade jetzt könnten Handwerker die Weichen für die Zukunft selbst stellen. Wasserle fügte hinzu: „Handwerker sind Macher im Sinne von „Glücklich-Macher“, weil sie für ihre Kunden oft sogar das Unmögliche möglich machen. Ein Handwerker ist also ein Stück Mensch gewordene Lebensqualität.“ Das sei der wichtigste Grund, warum ein Leben als Handwerker erfüllend und damit erstrebenswert ist. Der Kreishandwerksmeister rief den Gesellen zu: „Das Leben bietet viele Chancen – nutzt sie jetzt!“.
Bei der Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Landsberg wurden auch die Staatspreisträger ausgezeichnet – u. a. von Roland Böck von der Sparkasse Landsberg-Dießen (links), Kreishandwerksmeister Markus Wasserle (2.v. li.), Martin Egger, VR-Bank Landsberg-Ammersee (3. v. li.), Landrat Thomas Eichinger (2. v. re.) sowie BSL-Schulleiterin Marion Rüller (rechts).
Bild: Markus Kroha