Ausbildungsmesse 2022 (Bildergalerie)

Nimm dein Leben in die Hand! – Handwerksbetriebe zeigen Präsenz

Die Ausbildungsmesse Landsberg als analoge Plattform für Berufsideen

Seit diesem Jahr hat die Ausbildungsmesse Landsberg nicht nur einen neuen Träger, die Kreishandwerkerschaft Landsberg, sondern auch regional wirksame Botschafter. So präsentierten sich in den Wochen zuvor die Obermeister und Obermeisterinnen der Innungen sowie erfolgreiche Azubis auf großen Plakaten in Landsberg und Umgebung. Sie warben damit für die Veranstaltung (29./30.9.22), für ihr jeweiliges Handwerk und eine attraktive Berufsperspektive.

Kreishandwerksmeister Markus Wasserle eröffnete am Donnerstag, den 29.9.22, die zweitägige Ausbildungsmesse am Austragungsort Kaufering. Sie gilt mittlerweile als Hot Spot der Berufsorientierung und als Schaufenster für regionale Großunternehmen und Handwerksbetriebe. Wasserle freute sich über die hohe Beteiligung der 128 Aussteller und das vielseitige Angebot über zahlreiche Branchen hinweg.

Das regionale Handwerk war stark vertreten, an den Ständen der Bau-, Metall-, Metzger-, Zimmerer-, Schreiner-, SHK-, Friseur- und Schuhmacherinnung beantworteten die Obermeister und Obermeisterinnen bereitwillig alle Fragen rund um das Praktikum oder die Ausbildung. Auch die kreiseigenen Innungen der Bäcker, Elektriker, Kraftfahrzeugbauer, Maler und Lackierer sowie Raumausstatter und Sattler boten Einblick in ihre Arbeit und Berufe.

„Was macht eigentlich ein Betonbauer, eine Schuhmacherin, ein Anlagenmechaniker, eine Metzgereifachverkäuferin, …?“ Gegen die Antwort auf diese Frage gab es für die Schüler und Schülerinnen den begehrten Stempel auf der Besuchskarte der Messe. Überhaupt mussten die Handwerker – seien es Meister, Gesellen, Auszubildende – viel Einsatz zeigen, um Gespräche anzubahnen und ihre Gewerke vorzustellen. Einige der zukünftigen Absolventen waren zurückhaltend, trauten sich nicht, Fragen zu stellen oder sich nach einem Praktikum zu erkundigen. Da war beherztes Auftreten gefragt: „An uns kommt keiner vorbei“, meinte der gut gelaunte Metzger-Azubi und verteilte Flyer zur Ausbildung. Am Stand der Bauinnung beantworteten Lehrlinge im zweiten und dritten Lehrjahr bereitwillig Fragen zu den Möglichkeiten nach der Ausbildung oder zum Ablauf eines dualen Studiums in der Baubranche. „Das Arbeiten mit Holz macht einfach Spaß und die Häuser, an denen man mitgearbeitet hat, sind für alle sichtbar“, erklärte einer der Lehrlinge am Innungsstand der Zimmerer. Auch der frische Wind im Schreiner-Fach war zu spüren, als Alica, frisch gebackene Gesellin, ihren Berufs(um)weg vom Bachelorabschluss als Wirtschaftsingenieurin zum Traumberuf Schreinerin schilderte.

Für die Handwerksbetriebe erfordert die Teilnahme an Veranstaltungen dieser Art vor allem eines – sehr viel Zeit. Und so mancher Obermeister und/oder Betriebsinhaber stellt sich grundsätzlich die Frage: Lohnt sich der ganze Aufwand für Vorbereitung und Durchführung? Angesichts der Nachwuchsunsicherheit und des Fachkräftemangels im Handwerks fällt die Antwort eindeutig aus: JA! Und mehr noch, Berufsorientierungs-Events rücken als Kontaktbörsen wieder verstärkt in den Mittelpunkt, auch weil die Zugänge zu den Schulen nicht mehr gut funktionieren. Vielleicht kommt es hier zu einer positiven Wendung, wenn der ab diesem Schuljahr verpflichtende „Tag des Handwerks“ an allgemeinbildenden, weiterführenden Schulen Wirkung zeigt.

Bildrechte: © Markus Kroha Fotografie